Photo Esplanade – Alfio Tommasini
Pairidaēza
Photo Esplanade lädt Sie ein, die Türen eines Gartens aufzustossen, hinter denen sich ein kleines Stück Paradies offenbart. Alfio Tommasini nimmt uns mit in den Iran zu den historischen Ursprüngen der antiken Gartenkunst. Gezeigt wird eine Reihe von Bildern, die er zum ersten Mal präsentiert.
Pairidaēza, "ummauerter Garten" auf Persisch, verweist auf einen Ort des Schutzes, der Freiheit und der Lebensfreude, aber auch auf eine metaphorische Darstellung des Universums. Der Tessiner Fotograf entführt uns auf eine zauberhafte Reise von der Wüste in Persepolis bis hin zu den Gärten Teherans. In deren Verlauf werden zuerst die Überrester der antiken Gärten und die Spiritualität ihrer Architektur erkundet, bevor sie uns schliesslich zu den grünen Paradiesen führt, in denen sich die Iranerinnen und Iraner noch heute gerne entspannen.
Kurator
Filipe Dos Santos
Alfio Tommasini
Alfio Tommasini, der 1979 im Tessin geboren wurde, ist ein Schweizer Fotograf, der in Madrid seine Ausbildung erhielt (Master in Dokumentarfotografie). Seine international anerkannte Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet: Phodar Biennal (2019); Sony Photography Awards (2018); Head On Festival Finalist (2018); Finalist des Prix PhotoForum Pasquart (2017). Zudem hat er 2013 das Verzasca Foto Festival im Tessin mitbegründet, dessen künstlerischer Leiter er ist.
Vom geschlossenen Garten zum Paradies
Auf den Spuren der altpersischen Gärten reiste Alfio Tommasini durch die Regionen des ehemaligen persischen Reiches und suchte nach den Ursprüngen dieser uralten Kunst, ihren Überresten und den Denkweisen, die in ihren Bau bestimmten, aber auch nach ihrem Erbe, das bis heute erhalten ist.
Für seine Recherchen suchte der Künstler die Orte auf, an denen in der Frühantike üppige Gärten bestanden. Geprägt vom Denken des Philosophen Zoroaster, errichteten die alten Perser beeindruckende Bauten und legten ausgeklügelte Bewässerungssysteme an, um Oasen des Friedens zu schaffen, in denen sich ihre Vorstellung vom Universum spiegelt. Die mystische Beziehung des Menschen zur materiellen Welt findet man auch in der Serie Pairidaēza. Für den Fotografen stellt die Begegnung mit Orten und ihren Bewohnern immer wieder die Frage nach der Beziehung zu den Elementen Wasser, Erde, Feuer und Luft.
Schliesslich befasst sich die Serie mit der Kunst und der Nutzung von Gärten in den iranischen Grossstädten der heutigen Zeit.